Architekt

015 Welche Architektentypen gibt es?

Architektentypen

Die vier typischen Architektentypen

Heute möchte ich dir die vier typischen Architektentypen vorstellen. Sicherlich gibt es noch Abwandlungen hiervon aber das sind in meinen Augen die Wichtigsten. Jeder Architektentyp kann auch noch ein wenig von dem anderen haben, doch es gibt immer eine Eigenschaft die den wahren Architektentypen entlarvt. Die sogenannten Mischtypen kommen oft vor, da muss man dann ganz genau hinschauen um den Kern des Typen zu sehen.

 

Auf welchen Typen du bei deinem ersten Gespräch triffst, wirst du selbst wohl schnell merken… deswegen sei gespannt…

 

1. Architektentyp: Der Künstler

So sehen die meisten Menschen den Architekten: als einen Künstler.

Er hat wilde Ideen ist kreativ und sehr belesen. Ja, einige aber nicht alle Architekten sind so.

Der Künstler hat immer wieder tolle Geschichten von Frank Lloyd Wright, Mies van der Rohe oder auch Eileen Grey. Oft fangen die Geschichten an mit: „Wussten sie eigentlich, dass…“ oder „Ach, da fällt mir was tolles ein von…“. Keine Frage sehr interessant, aber auch nicht jedermanns Sache. Der Künstler kennt sich in der Architekturtheorie und in der Kunstgeschichte nur bestens aus.

In seinen Beratungen spricht er vom „Raumgefühl“, von der Ordnung der Geometrien und umschreibt einen Raum wie ein Sommelier einen Wein (mit dem gleichen Gesichtsausdruck). In seiner Ausdrucksweise nutzt er starke Bilder und begeistert so viele Bauherren.

Eine Uhr hat er zwar am Handgelenk, jedoch bestimmen die Lichtverhältnisse draußen sein Zeitempfinden. So kann es dann auch leicht passieren, dass er sich auch mal verspätet, weil er beim anderen Termin nicht genug haben konnte von dem Cuvee aus Sichtbeton und der leichten Holzmaserung des Parkettbodens.

Seine Arbeiten werden sehr präzise ausgeführt, damit das Bild im Kopf auch in der Realität in voller Erscheinung ist.

Die Termine hält er ein, doch wenn es ein Ausführungsfehler gab, dann kennt der Künstler keine Gnade mit den Firmen. Die Arbeiten müssen zurückgebaut und neu ausgeführt werden, damit es ideal ist.

Die Zusammenarbeit ist eher weiger Kompormissbereit, seine Idee ist an erster Stelle und wichtiger!

Bei der Kostenschätzung hat er den Fokus auf die raumbildenden Elemente, wie Treppen und die sichtbaren Materialien. Die notwenigen Bauteile müssen auch passen, keine Frage aber der Fokus ist eben auf den sichtbaren Sachen.

Der Künstler trägt alles schwarz: vom Hut (wenn er den einen hat), zum Hemd, zur Hose und den Schuhen, alles ist schwarz.

Seine Gebäude sind wahre Kunstwerke, sehr gut durchdacht mit klaren Linien und die Fluchten passen immer und überall und haben dabei auch noch einen Bezug. Sogar auf dem Gäste-WC fluchtet der Fliesenspiegel perfekt. Man sieht also ganz deutlich den Stil vom Architekten. Wenn man drei Fotos von seinen Gebäuden nebeneinander legt, so sieht man genau, wer sie entworfen hat. Als Bauherr hat das natürlich den großen Vorteil, dass man genau weiß worauf man sich einlässt wenn man  mit dem Künstler baut, wenn man vorher ein paar gebaute Beispiele gesehen hat.

 

 

2. Architektentyp: Der Bauleiter

Geschichten: Starker Fokus auf die Ausführungsplanung und Bauleitung, Baustellenstorys, Handwerker, stellt sein Deteilwissen zur Schau (endet mit den Sätzen wie „… das weiß doch jeder.“ Oder „als…sollte man das immer wissen.“

Beratung: Bei den Beratungen zitiert er auch mal die DIN und hat ein Fokus auf die Abdichtungen und den Bauablauf, es sollte so sein, dass man es auf der Baustelle auch bauen kann.

Pünktlichkeit: Höchstgebot! Immer pünktlich, akkurat und genau, nur so werden gute Häuser ausgeführt…

Genauigkeit: sehr genau, wie kann es anders sein

Termine: Werden eingehalten, immer, zwar mit einer Mängelliste, aber der Einzugstermin wird nicht verschoben.

Zusammenarbeit: Ganz nach dem Wunsch des Bauherren, jedoch wenn etwas gegen eine DIN ist oder in der Ausführung neue Wege gegangen werden müssen, dann gibt es keinen Kompromiss

Kostenschätzung: Sicherheitsdenken, die Kostenpositionen mit z.B. den Abdichtungen werden höher bepreist, damit es zu keinen Überraschungen kommt

Kleidung: schwarz, ein Architekt trägt eben schwarz

Bauten: Nicht auffallend, aber sie funktionieren und zwar hervorragend

 

 

 

3. Architektentyp: Der Disziplinierte

Geschichten: Ideenreich, Problemlöser

Beratung: sehr strukturiert, Zielorientiert, geht auf die Wünsche ein, da oberstes Gebot

Pünktlichkeit: Immer sehr pünktlich

Genauigkeit: der Rohbau hat die Maßtoleranzen vom Schreiner

Termine: Werden immer eingehalten, immer, also wirklich immer

Zusammenarbeit: sehr angenehm, die Bauherren sind froh, den er serviert alles auf dem Silbertablett

Kostenschätzung: Przise, genau mit genug Puffer mehr Positionen als notwendig um es genau zu haben

Kleidung: schwarz, was den sonst

Bauten: immer verschieden, da immer perfekt auf den Bauherren zugeschnitten und sich selbst vollkommen zurückgenommen.

 

 

 

4. Architektentyp: Der Chaot

 

Eigentlich kein eigener Typ ist wohl in allen drin vor allem im Künstler, aber Chaot vereint alle ein wenig und fügt noch das Chaotische hinzu. Bei seinen Geschichten springt er gerne von dem einen Thema aus der Architekturtheorie zum richtigen Mischverhältnis vom Mörtel auf der Baustelle. Genau diese Eigenschaft zieht sich in allen seinen Bereichen durch, also auch bei der Beratung. Man kann einfach keine klare Linie erkennen. Mit der Pünktlichkeit nimmt er es nicht so genau und mit der Genauigkeit jedoch schon gerne, oder vielleicht auch umgekehrt. Also ein ganz klares Zeichen – nicht konsequent. Eines hat er jedoch mit allen anderen Typen gemeinsam: er trägt schwarze Kleidung. Seine Gebäude spiegeln genau seine Eigenschaft wieder, sie sind chaotisch.

 

 

 

Und du?

Es ist immer schwierig eine Selbstanalyse zu machen, das sollten wirklich die anderen machen. Aber ich höre schon deine Frage im Kopf: „ja was bist du den nun für ein Architektentyp?“ Wenn ich es sagen muss, dann würde ich behaupten, dass ich eine Mischform bin. Von allem natürlich nur das Beste – jetzt aber Spaß beiseite. Ich unterscheide mich insofern, dass ich gerne gegen den Strich geh und mich nicht immer nur schwarz Kleide. Aber auch kommt es immer auf die Leistungsphase an. Der verrückte ganz offene Künstler bin ich genau so wenig wie der DIN verliebte Bauleiter. Im Entwurf denke ich gerne um die Ecke und auch mal in Varianten, die man eigentlich ausschließen würde. Wenn man diese aber ernsthaft anschaut werden und man zusammen darüber spricht, dann kommen daraus oft mal neue Ansätze oder Ideen.

Ich mag es nicht die Normen von vorne bis hinten zu wälzen, aber wenn ich eine Information brauche, dann weiß ich in welcher Norm ich an die Information komme und lese mir dann die entsprechenden Stellen durch bis ich die Info habe.

Naja und manchmal eben bin ich auch total pingelig und milimeterverliebt wie der Disziplinierte. Und habe trotzdem den Helikopterblick auf das ganze Projekt. Aber hier soll es ja nicht um mich gehen…

 

Nun denke ich, dass du gut ausgestattet bist für die Analyse deines Architekten. Welcher Typ passt besser zu dir? Was denkst du? Überlege es dir ganz genau und suche dann nach diesem Typen. Hier nochmal die Architektentypen:

Der Künstler, der Bauleiter, der Disziplinierte und der Chaot.

Ich danke dir nun für deine Zeit, die du mir schenkst und würde mich über eine 5 Sterne Bewertung von dem Podcast natürlich sehr freuen, damit wünsche ich dir noch viel Erfolg bei deinem Projekt Eigenheim und immer daran denken, um Bauherr zu werden, schau rein bei bauherr-werden­.

 

Dein Maxim

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