Kosten

B001 – Begriffe erklärt: Kostengruppen

Kostengruppen erklärt

Begriffe erklärt: KOSTENGRUPPEN

 

In der Folge 001 zu den Kosten habe ich bereits von den Kostengruppen gesprochen. Insgesamt gibt es die Kostengruppen 100 – 700. Die Kostengruppen werden gerne mit KG abgekürzt. Jede Kostengruppe besteht aus drei Zahlen – der ersten Ebene (100er Zahlen), der zweiten Ebene (10er Zahlen) und der 3 Ebene (1er Zahlen). Wobei die erste Ebene ganz grob ist und mit jeder Ebene wird es feiner in der Definition des Bauteils bzw. der Leistung.

KG 344
Kostengruppenbeispiel der KG 344

So sind auch die Kosten aufgegliedert. Zunächst ganz grob mit der ersten Ebene, das ist dann die Kostenschätzung. Wenn man dann mehr weiß und ein paar Kennwerte vom Haus kennt, dann kommt die zweite Ebene. Ist der Entwurf abgeschlossen, so wird eine Kostenberechnung bis zur dritten Ebene erstellt.

Je konkreter der Planungsfortschritt ist, desto genauer und detaillierter werden die Kosten.

Hier ist es ein gutes Beispiel dafür, dass die Bauherren eine wichtige Rolle bei den Kosten haben. Es ist nicht nur vom Architekten abhängig wie genau die Kosten sind. Die Bauherren haben mit ihren Entscheidungen einen großen Einfluss auf die Kosten. Je entscheidungsfreudiger die Bauherren sind, desto genauer und konkreter werden die Kosten. Und je weniger im Nachhinein umentschieden wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Kosten eingehalten werden. Der Architekt ermittelt die Kosten, du gibst ihm aber die Vorgaben.

 

Ich möchte dir hier die Kostengruppen der ersten Ebene, der zweiten und der dritten Ebene der KG 300 vorstellen.

Hier die erste Ebene aller Kostengruppen:

KG 100 Grundstück

KG 200 Herrichten und Erschließen

KG 300 Bauwerk – Baukonstruktionen

KG 400 Bauwerk – Technische Anlagen

KG 500 Außenanlagen

KG 600 Ausstattung und Kunstwerke

KG 700 Baunebenkosten

 

Die erste Ebene ist wirklich nur ganz grob. Hier arbeitet man mit gewissen Kostenkennwerten und geht über die Kubatur oder die Fläche um einen Korridor für die Kosten zu bekommen. Es ist eine grobe Schätzung, bei der vieles noch Unklar ist. Eine Streuung von +/- 25%  ist in der Phase zulässig. Hat man den Standard und die Größe vom Haus schon fixiert, so kommt man da auf +/- 10% – 5%.

 

Und hier mal die KG 300 näher betrachtet (2. Ebene):

KG 310 Baugrube

KG 320 Gründung

KG 330 Außenwände

KG 340 Innenwände

KG 350 Decken

KG 360 Dächer

KG 370 Baukonstruktive Einbauten

KG 390 Sonst. Maßnahmen f. Baukonstrukt.

 

Man sieht dass die zweite Ebene bereits ein paar Bauteile zusammenfasst und es detaillierter wird. Jetzt muss man schon etwas genauer schauen. Aber für eine Kostenberechnung ist es noch nicht fein genug. Am Beispiel von der KG 330 Außenwände kann man sehen das es doch recht grob ist. Die Außenwand besteht eben nicht aus einem Bauteil sondern aus mehreren:

Beispielsweise ein Außenwandaufbau bei einer hinterlüteten Fassade:

Plattenbelag

Konterlattung

Lattung

Holzfaserplatte

Mineralwolldämmung

Unterkonstruktion

Mauerwerk

Innenputz

 

Die einzelnen Positionen haben verschiedene Kostenkennwerte. Ein Erfahrungswert für die Außenwand bzw. ein Wert aus einem Kostenprogramm kann die einzelnen Positionen in der KG 330 zusammenfassen.

 

So setzt sich die dritte Ebene zu der KG 330 Außenwände zusammen:

KG 331 Tragende Außenwände

KG 332 Nichttragende Außenwände

KG 333 Außenstützen

KG 334 Außentüren und -fenster

KG 335 Außenwandbekleidungen, außen

KG 336 Außenwandbekleidungen, innen

KG 337 Elementierte Außenwände

KG 338 Sonnenschutz

KG 339 Außenwände, sonstiges

 

 

Um jetzt die exakte Beschreibung der Fenster oder Türen zu erhalten, müsste man in die vierte Ebene gehen. Da gibt es jedoch keinerlei Vorgaben. Die vierte Ebene ist dann total individuell und dann auf dein Projekt zugeschnitten.

 

 

Um einen Überblick zu den Kostengruppen über drei Ebenen zu haben kannst die Folge zu den Kosten 001 anschauen. Dort kannst du eine Exceltabelle runterladen, in der auch alle Kostengruppen aufgelistet sind. Am besten ist es du fliegst da mal drüber und schaust es dir nicht zu genau an. Solltest du dann noch Fragen haben, oder habe ich etwas nicht gut genug erklärt, dann schreib mir doch einfach: info@bauherr-werden.de

 

Wenn du jetzt noch Fragen zu den Kostengruppen oder zu den Kosten im Allgemeinen hast, dann kannst du mir gerne schreiben und immer daran denken, um Bauherr zu werden, schau rein bei bauherr-werden.

 

Dein Maxim

4 Gedanken zu „B001 – Begriffe erklärt: Kostengruppen

  1. Hi, ich hab die frage zu welcher Kostengruppe gehört eine Garage? Gehört sie zur Kostengruppe 300 und 400 oder doch zur Kostengruppe Außenanlage?

    1. Naja die Garage selbst, also die Mauern gehören zur KG 300. Der Pflasterbereich davor und dahinter zur KG500 (Ausenanlagen) und die mögliche PV Anlage auf dem Dach der Garage zur KG 400 – Es kann also eine Kombination von allem sein.
      Man kann es sich so merken:
      KG 300 alles was baulich ist
      KG 400 alles was technisch ist
      KG 500 alles was im Garten bzw. draußen ist

  2. Vielen Dank für diesen Beitrag über die Kostengruppen bei Baustellen. Gut zu wissen, dass man für einen Außenwandaufbau bei einer hinterlüfteten Fassade zum Beispiel auch die Kosten für den Plattenleger berücksichtigen sollte. Ich möchte nächstes Jahr ein Bauprojekt starten und informiere mich daher gern auf diesem Blog.

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